My Way°

Die Great Ocean road

Endlich wieder auf der Straße! Ein ungewohntes Gefühl mal wieder etwas länger unterwegs zu sein und alle seine Habseeligkeiten im Auto verstaut zu haben. Nachdem wir Jana eingesammelt hatten machten wir uns auf den Weg in Richtung Süden. Die Great Ocean road sollte unser erstes Ziel sein. „Hier fängt Australien erst richtig an“ hat man uns gesagt, oder „Brisbane bis Melbourne ist der langweiligste Teil“… Entsprechend voller Erwartungen rollten wir aus der großen Stadt hinaus, die Autobahn hinunter in Richtung Geelong mit dem Fernziel Torquay, wo die Great Ocean road offiziell beginnt. Unterwegs deckten wir uns noch schnell mit Keksen und etwas zu essen ein und plünderten eine Tourist Information 🙂

Gut gewappnet kamen wir also am frühen Nachmittag in Torquay an und ließen uns zwecks Nahrungsaufnahme erstmal an einem Strand nieder. Das schöne an dem Strand war wohl, dass es endlich wieder einmal ein Strand war der zum wirklich offenen Meer hinaus liegt. Melbourne liegt in einer großen Bucht, weswegen das Wasser dort irgendwie immer einen etwas abgestandenen Eindruck machte. Nach einer kurzen Pause und einem kleinen Ausflug den Strand rauf und wieder runter, machten wir uns auf den Weg unsere erste Schlafgelegenheit aufzusuchen. Ein kleiner Campingplatz ca. 10 km in einem Nationalpark gelegen, fernab jeglicher Zivilisation. In absoluter Stille verbrachten wir den Abend im Auto im Kerzenschein. Als wir einen Blick nach draußen wagten, war um uns dichter Nebel und Schemenhaft konnten wir im dunkeln eine sich bewegende Gestalt erkennen. Der Schein der Taschenlampe ließ uns vorerst nur weiße Watte sehen, dann plötzlich sahen wir groß und grau ein riesiges Kangaroo… ca. 50 Meter vom Auto entfernt… Das sah schon sehr gespenstisch aus! … Als wir am nächsten Morgen erwachten, grasten um unser Auto drumrum noch 2 weitere friedlich vor sich hin. Sehr idyllisch… Mitten in der Natur, nicht der geringste Laut aus der Zivilisation und durch die Fensterscheibe Kangaroos beim Grasen beobachten… Ein toller Start für den Anfang der Reise.

Unser erstes Ziel an diesem 04.03.2010 war der Leuchtturm bei Aireys Inlet. Unsere Gedanken schienen diesbezüglich relativ gleich zu sein, denn irgendwie dachten wir alle an Dänemark. Weiter ging es die Straße entlang bis wir am Himmel Rauchwolken entdeckten. Hier fanden offenbar kontrollierte Waldbrände statt, die hier von Zeit zu Zeit absichtlich gelegt werden um bei einer richtigen Feuersbrunst die Schäden in Grenzen zu halten. An der Küste entlang hielten wir an diversen Stellen an um die Aussicht auf die malerische Küstenlinie zu genießen. Für diesen Tag war unser großes Ziel eine Straße namens „Grey River Road“ an der, so wurde uns erzählt, besonders gut Koala Bären zu finden sein sollten. Die Straße war dann leider wegen der Brände gesperrt, aber fündig wurden wir trotzdem. Die Tiere schlafen gut 20 Stunden am Tag vor sich hin und sind nicht sonderlich agil, aber wir hatten dann doch das Glück einige von ihnen frei in den Bäumen zu sehen. zwar nur aus der Entfernung, aber dem Zoom unserer kleinen Digitalkameras konnten wir dann doch einige Beweisfotos entlocken. Als wir schon im Aufbruch waren, sahen wir am Anfang der Straße eine Traube aus Menschen um einen kleinen Baum herumstehen… Auch hier nochmal schnell mit eingereiht und zwei pennende Koalas in 3 Metern Höhe direkt vor unseren Augen gehabt. GEILO!

In einem der zahllosen Prospekte die wir in der Tourist Information mitgenommen haben entdeckten wir einen kleinen Flyer der uns 30km nördlich der Great Ocean Road einen kleinen Ort namens „Forrest“ verhieß, wo man angeblich Eine frühmorgendliche oder abendliche Kanutour mit einer 95% Garantie für die Sichtung eines Platypus (Schnabeltier) buchen können sollte. Da sich auf dem Weg laut Campingguide auch ein kostenloser Rastplatz befinden sollte, begaben wir uns ins Inland. In dem Ort angekommen, konnten wir allerdings nichts finden was nur annährend wie ein Veranstalter so einer Tour aussah. Auf einem Schild wurde in einigen Kilometern Entfernung der Lake Elizabeth angepriesen und ich entschloss einfach mal dort hin zu fahren. Der Weg führte über eine Schotterpiste mitten durch den Wald und endete für uns recht angenehm an einem kostenlosen Campingplatz den unsere Karte offenbar nicht kannte. Wir beschlossen also hier unser Nachtlager aufzuschlagen und auf gut Glück am Morgen zum See zu laufen und unser Glück dort zu versuchen. Platypusse sind Nachtaktiv, also hieß es früh aufstehen. Am Abend gab es noch fix was zu essen und dann wurde es auch schon langsam dunkel… richtig dunkel! Aus dem Auto raus konnte man schemenhaft den Himmel erkennen, draußen war es einfach nur still. Man konnte sich selber atmen hören, ab und zu geflatter einer Fledermaus, aber ansonsten finster wie im Sack. Ich muss zugeben, dass in mir ein wenig unwohlsein aufkeimte, als die Mädels 300 Meter entfernt auf der Toilette verschwanden und ich in der Dunkelheit und in der Stille da stand und nur ab und zu ein knacken aus dem Unterholz vernahm. Wohl ein Wallaby auf der Suche nach Futter… oder auch etwas anderes… wer weiß…. Schnell ins Auto, schlafen!

Der Wecker holte uns unsanft aus den Träumen und ich war schon geneigt dem Schnabeltier zu Gunsten des inneren Schweinehundes zu entsagen, als mir ein in die Flanke gebohrter Zeigefinger verhieß, dass ich diese Entscheidung nicht alleine zu treffen hätte. Also rollte ich mich unwillig aus meinem Schlafsack, zog mir meine Jacke an und zwang mich in ein festes Paar Schuhe. Kurz austreten und alsgleich losgestiefelt in Richtung Lake Elizabeth. Gut 2 Kilometer schlängelte sich ein Weg den Berg nach oben und auf der anderen Seite wieder hinunter wobei ich mich regelmäßig bei solchen Wanderwegen frage, warum man sie nicht gleich auf einer Höhe bauen kann. Informatikerbeine sind nicht zur Überwindung von Höhenmetern geeignet! Am See angekommen wurden wir jedoch für alle Mühen gut entlohnt. Vor uns lag ein See wie er eigentlich nur im Märchen vorkommt. Darum hier jetzt wieder ein wenig Geschichte: Vor gut 50 Jahren war der See noch garkein See, sondern eigentlich nur ein Fluß durch einen Wald. Dann eines schönen, oder besser gesagt eher nicht so schönen Tages gabs ein Unwetter und irgendwo kam eine ganze Menge Erde ins rutschen. Da der Fluß nun nicht mehr nach vorne konnte, beschloss er einfach fortan ein See zu sein und ist damit bis heute offenbar recht zufrieden. Nicht zufrieden hingegen sind wohl die Bäume die hier einst standen, denn sie ragen nun nurnoch gespenstisch und mysteriös als kahle Skelette aus dem See heraus. Grau und tot, aber unheimlich faszinierend bietet der See, der hier zwischen den Bergen liegt einen atemberaubenden Anblick bei dem man kaum zu sprechen wagt um die Atmosphäre nicht zu zerstören. Am Ufer lagen auf einem kleinen Steg zwei Boote, die leider angekettet waren. Leider kein Dietrich zur Hand und die Paddel fehlten auch, was aber eher das geringere Problem ist, wenn man in der Jugend genug MacGyver im TV geguckt hat und weiß wie man aus einer Astgabel, einem Schnürsenkel und einer Plastiktüte ein tolles Paddel baut. So blieb uns nur der Blick vom Steg auf das stille Wasser. Leider zeigte sich uns kein Platypus, aber alleine der Anblick war die Mühen schon wert.

Zurück am Auto gabs erstmal Frühstück! Auf dem Weg zurück zur Küste nahmen wir noch fix die Stevenson Falls mit. Wasserfälle wie wir sie schon des Öfteren hatten, aber recht gut zugänglich, weswegen wir über Stock und Stein recht nah dran klettern konnten. Leider began es dann zu regnen und wir haben uns wieder auf den Weg gemacht. Am späten Nachmittag erreichten wir bei Regen dann Apollo Bay und stockten unsere Vorräte ein wenig auf bevor wir uns an einem öffentlichen BBQ Grill ein leckeres Abendessen butzelten. Daraufhin gings weiter, denn wir wollten nach Möglichkeit noch vor Einbruch der Nacht einen Platz finden an dem wir unser Zelt aufschlagen konnten! Wieder hatten wir einen kostenlosen Campingplatz im Auge und fanden ihn auch sofort. Von der abgeschiedenen Ruhe der letzten Orte allerdings keine Spur. geschätzte 50 Autos und mindestens ebenso viele Zelte tummelten sich auf einer Wiese von der Größe eines Fußballfeldes. Aus 3 Richtungen kam Musik, Feuer brannten und Kinder jagten durch die Büsche. Mir wars etwas zu viel, aber die Mädels fanden es lustig. Nicht so lustig für mich waren allerdings die Sandflies… in gut 30 Minuten draußen hab ich an jedem Bein gut 50 Stiche kassiert… Das juckte nicht nur wie Sau, sondern sah auch noch scheiße aus nachdem ich sie alle aufgekratzt hatte 🙂

Der 06.03.2010 war ein recht  entspannter Tag. Losfahren und ein Stück durch den Wald die old ocean road runtergefahren auf der Suche nach einem Plätzchen zum frühstücken. Plötzlich Kühe auf der Fahrbahn, umgedreht und schließlich friedlich mit Panoramablick auf einem Hügel ein Brunch zu uns genommen. Dann wollten wir noch schnell mal runter nach Joanna, weils dort einen zwar kostenpflichtigen, aber sehr schönen Campingplatz direkt am Strand geben sollte. Der Strand war in der Tat schön, der Campingplatz den wir fanden, war aber kostenlos, weswegen wir uns schon gegen Mittag dazu entschieden für heute hier zu bleiben. Ein wenig Ruhe, die Mädels sind dann noch etwas wandern gegangen während ich das Auto umbaute und es mir mit einem Hörbuch gemütlich machte. Abends noch schön gekocht und anschließend im Kerzenschein im Auto Karten gespielt, während draußen der Regen aufs Auto trommelte. Gemütlich!

Am 07.03.2010 fuhren wir erstmal ein ganzes Stück weiter zu den Tripplet Falls. Dem Namen nach ein Wasserfall! Ein Walk der eine gute Stunde dauern sollte führte uns durch den Regenwald. Spannend waren die Wasserfälle an sich eigentlich nicht so sehr. Wir haben einfach schon so einige davon gesehen und es waren auch recht viele Menschen unterwegs, weswegen man nicht so recht in Gedanken versunken die Natur genießen konnte. Interessant war allerdings kurz vor dem Ende des Tracks eine Stelle, an der noch Relikte aus der Anfangszeit des Holzabbaus zu finden waren. Die riesigen Bäume wurden zu Beginn der Besiedlung gefällt, zu Brettern verarbeitet und zum Bau von Häusern verwendet. Dafür fällte man Bäume deren Stämme einen Durchmesser von über einem Meter hatten. Mit der Axt wurden Kerben in den Stamm geschlagen, Bretter hineingesteckt um eine Treppe zu bauen die rund um den Baum führte, um anschließend den Baum von oben nach unten zu fällen. Das Holz wurde direkt vor Ort verarbeitet und auf Schienen abtransportiert. Die Arbeit war extrem gefährlich und anstrengend und viele Menschen kamen dabei ums Leben. Ein alter Kessel und 2 Wagen die noch mit Holzbalken beladen waren erinnerten an diese Zeit. Ein toller Ort um sich einmal schnell 100 Jahre in die Vergangenheit zu träumen.

Weier gings dann wieder zurück zur Küste und die Great Ocean Road entlang bis wir wieder ein Schild am Straßenrand entdeckten. Für den nächsten Tag hatten wir eigentlich eine Wanderung am sogenannten „Wreck Beach“ geplant den man etwas timen muss, da er nur bei Ebbe wirklich gut zu begehen ist. Nun zeigte ein Schild genau zum Startpunkt und wir entschlossen uns dazu, schonmal die Umgebung zu sichten. Als erstes führte uns die rote Schotterpiste an einen Ort namens „The Gable“. Ein schmaler Pfad brachte uns nach 400 Metern Fußmarsch durch einen dichten trockenen Wald aus Buschwerk und trockenen kleinen Bäumen an einen Aussichtspunkt von dem man einen super Blick auf die darunterliegende Steilküste hatte. Nachdem wir genug geschaut hatten gings dann wieder zurück und wir fuhren zum Wreck Beach, wo wir dann nur feststellten, dass derzeit Flut ist und uns garnicht mühten den Weg zu beginnen. Also zurück und wieder in Richtung Straße gefahren. Auf dem Weg zweigte dann eine Schotterpiste namens „Old Coach Road“ ab, an der ein Schild stand, dass es sich um eine Straße handelt die man befahren kann wenn Flut ist (oder so ähnlich). Was das genau bedeutete, war uns nicht so recht klar, aber wir bogen einfach mal ab. Auf Schotterpiste folgte eine unebene Schotterpiste, dann Feldweg, gefolgt von Feldweg mit Löchern, bis wir uns auf einem waschechten four wheel drive track befanden. Es hat in jedem Fall unheimlich Spaß gemacht durch Schlammlöscher und Spurrillen von geschätzten 30-40 cm zu steuern. Eine Fahrt wie ein Ritt auf einem Kamel, aber das Vehikel hat sich gut geschlagen! Zum Ende kamen wir dann durch tiefen Sand, womit wir neben Stein und Matsch und Löchern die teils einen halben Meter tief waren also alles hatten was das offroad Herz begehrt. Belohnt wurden wir mit einem schönen Strand und einem Campingplatz in Princetown für 25 Dollar, auf dem wir eine Nacht mit Strom verbringen und unsere Erste Dusche seit der Abfahrt in Melbourne genießen konnten. Eigentlich hatten wir gehofft hier einen Laden zu finden, doch diese Hoffnung verflog spätestens zu dem Zeitpunkt wo wir in mitten der 5 Häuser standen aus denen der Ort besteht. Die Information, dass er ganze 19 Einwohner hat, war am Ende nurnoch die Bestätigung. Wie bestellt und keine Minute zu früh begann es nun auch zu regnen und zu gewittern während wir den Tag gemütlich im Internet surfend im Auto ausklingen ließen. Dabei erfuhren wir auch so nebenbei, dass 2 Tage nach unserer Abfahrt in Melbourne ein ganz übles Unwetter auf die Stadt niedergegangen ist. Tennisballgroße Hagelkörner und teilweise einen Meter hoch stand das Wasser in Straßen die wir wenige Tage zuvor noch entlang geschlendert sind. Schwein gehabt!

Der 08.03.2010 führte uns zurück zum „Wreck Beach“. Der Walk war im Prospekt als „Hard“ eingestuft worden, was wohl den 366 Treppenstufen geschuldet sein dürfte, die sich an der Steilküste hinunter an den Strand schlängeln. Runter geht ja immer leicht…. Nunja… der Wreck Beach heißt im übrigen nicht ganz ohne Grund so, denn die Attraktion hier sind natürlich die Wracks… wobei das zu viel des guten währe, denn eigentlich sind nurnoch Anker übrig die rostig auf den flachen Felsen am Strand liegen. Auch eine alte Ankerwinde ragt noch teilweise aus dem Sand. Viel mehr ist aber nicht mehr davon übrig. Insgesamt also etwas was man sich mal anschauen sollte, handelt es sich doch immerhin mal um mehr als nur Sandstrand. Es fing dann leider an zu regnen, weswegen wir uns das zweite „Wrack“ sparten und uns auf den Weg nach oben machten. Rauf war ungleich anstrengender und oben angekommen schien dann auch wieder die Sonne. Gutes Timing!

Die nächste Station war dann nun der bekannteste Teil der Great Ocean Road. Die 12 Apostel. Eigentlich nurnoch 8, denn 4 sind inzwischen eingestürzt. Erster Halt war der letzte Abschnitt vor den 12 Aposteln, wo es noch erlaubt ist den Strand zu betreten. Ich muss sagen, dass mir der Teil eigentlich am Besten gefiel. Am Strand rumlaufen und von unten einen Riesen betrachten hat irgendwie einen ganz anderen Charakter als auf Augenhöhe von oben auf einen Riesen zu schauen. Da unten begreift man irgendwie viel besser was da vor einem steht. Die 12 Apostel sind übrigens Sandsteinformationen die stehengeblieben sind nachdem das Meer weichere Gesteine drumrum weggespült hatte. Auf diese Weise holt sich das Meer Zentimeter für Zentimeter die Küste wieder wodurch diese sehr beeindruckende Steilküste entsteht. Nachdem wir also eine Weile am Strand waren ging es dann zur großen Touristenauffangstation am 12 Apostles Infocenter… großer Parkplatz, breite Wege, Japaner mit Kameras, alles was man so von einer weltbekannten Sehenswürdigkeit erwartet. Man schlendert dort über Wege direkt an der Steilküste entlang auf sicheren Holzbohlen mit Zaun oder teils asphaltierten Passagen und kann sich das ganze von oben anschauen. Schön anzusehen und auch beeindruckend, aber halt auch genau wie erwartet. Das Problem ist wohl einfach, dass man das Motiv schon so oft in perfekter Ausleuchtung in Prospekten gesehen hat, dass ein kühler windiger und wolkiger Tag kein so richtig echtes „WOW“ Gefühl mehr aufkommen lässt. Nach 30 Minuten hatten wir uns satt gesehen und stiegen wieder ins Auto.

Nächstes Ziel stand nicht so recht fest, denn geplant hatten wir eigentlich nicht mehr viel. Irgendwo sollte noch die „Loch Ard Gorge“ kommen, aber wo und wann und ob überhaupt… So fuhren wir erstmal weiter und hielten einfach überall an wo ein braunes Schild stand, welches irgendwelche Attraktionen ankündigte. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass das was nach den 12 Aposteln so kommt mich deutlich mehr beeindruckt hat. Da wäre zum Beispiel der Razorback… Das ist quasi ein hundert Meter langer Sandsteinstreifen wie ein Apostel, nur eben schlank und länglich und an der Oberseite vom Wind geformt. Dann folgte die Loch Ard Gorge. Eine Bucht mit kleiner Tropfsteinhöhle am Ende und einem kleinen Strand an den man wieder hinunter konnte. Auch hier wieder Sandstein zum hautnah erleben. Auch die aufgestellten Informationstafeln konnte ich wieder nur mit Spannung lesen, sind doch vor 150 Jahren hier Schiffe an den Felsen zerschellt und die gestrandeten Menschen standen nun vor einer Wand aus Sandstein die es zu überwinden galt. Sein Leben hatte man gerettet, doch saß man an einem Strand und hatte 40 Meter hohe steile Felsen vor sich und kein Trinkwasser in Sicht. Diese Orte haben allesammt etwas mystisches für mich gehabt und auch unsere letzte Station, ein großer Sandsteinfelsen vor der Küste der wie eine Brücke über das darunter tobende Meer gespannt war… man kommt aus dem staunen einfach nicht mehr raus.

Alles in allem war die Great Ocean Road nun für uns zu Ende. Die Strecke führte nun durchs Inland und es gab nurnoch Wiesen und Felder. Als letzte Station stand noch Port Fairy auf dem Plan, aber in Anbetracht der fortgeschrittenen Uhrzeit wanderten wir nurnoch einmal durch den malerischen Hafen dieser ansonsten recht hübschen kleinen Stadt und machten uns dann auf den Weg zu unserem nächsten Ziel. Nächster Halt Grampians, tschüss Great Ocean Road! Eine wunderschöne Woche auf dieser 250km langen Straße ist nun vorbei und ich denke man kann ohne Übertreibung sagen, dass jeder dieser Tage kaum besser hätte sein können.

Langer Bericht, viele Bilder… viel Spaß beim gucken 🙂