My Way°

In den Wipfeln der Bäume

Eine schmale Brücke führt in die Baumwipfel hinauf. Eine Person kann darauf gehen, für zwei ist sie zu schmal. Bis auf eine Höhe von 40 Meter geht’s hinauf. Ich könnte jetzt schreiben : und die Brücke bewegt sich leicht mit den Baumwipfeln im Wind. Aber ersten klingt das kitschig und zweitens schwankt die Brücke durch die Touristen die darüber laufen und nicht im Wind 🙂

Trotzdem ist es ganz lustig durch die Baumwipfel zu laufen. Der Tree-top-walk!

Gleich daneben geht’s im ´Valley of the giants´ zu den Giganten-Bäumen.

Man fühlt sich nichtig neben den riesigen Baumstämmen. In einige kann man hinein laufen, durch anderer hindurch. Das Innenleben der Bäume wird von Pilzen zerfressen und ist dann bei Bränden ausgebrannt. Stehengeblieben ist die dicke Rinde, durch welche der Baum Nährstoffe aufnimmt die er zum Leben braucht. Jaa, die Bäume leben es ist unglaublich aber wahr.

Beides ist unglaublich beeindruckend, das einzig störende ist nur das es für Touristen aufgezogen ist.

Als wir weiter fahren finden wir jedoch noch einen weiteren Walk zu Giganten-Bäumen. Ohne Touristen, ohne Eintrittsgelder und mit noch viel gigantischeren Bäumen 🙂

Ein Baum der größte von allen ist allerdings zusammengebrochen. Die Höhle innen war so groß das man bequem einen Kleinbus darin parken konnte, was natürlich auch jeder Touri gemacht hat, keiner ging ohne ein Erinnerunsphoto mit seinem Auto, geparkt im Baum. Irgendwann war es zuviel und der Baum ist zusammen gebrochen.

Aber es sind noch viele andere unglaublich gewachsene Bäume da, und wir genießen den walk in vollen Zügen. So haben wir uns das ganze schon eher vorgestellt!

Bloody awesome!!!

Dann geht’s wieder on the road, zu unserem Nachtlager, damit wir am nächsten Tag die Firetrees erklimmen können.

Der Weg allerdings zu unserer Camparea ist gesperrt, bzw. nur für small vehicles zugelassen sprich: Motorräder. In der näheren Umgebung gibt’s keinen anderen kostenlosen, so bleiben wir im Bereich vor der gesperrten Straße. Ein anderer Campervan hatte das gleiche Problem und steht hier auch. Zelt aufschlagen ist hier allerdings unmöglich, also verbringen wir die Nacht zu dritt im Auto. So friert man zumindest nicht 😉

Am nächsten morgen geht’s zu dem ´Glocester-Firetree`. Ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt warum die `firetrees`heißen, jetzt bekomme ich die Antwort. Man hat ursprünglich Sprossen in die höchsten Bäume geschlagen um oben Wachen positionieren zu können, die nach Waldbränden Ausschau gehalten haben. Später ist dann eine Touri-attraktion draus gemacht worden. Bezahlen müssen wir nur um in den National park zu kommen. Das Baumerklimmen steht jedem frei. Kein Wunder, um das ganze zu versichern, ist es viel zu riskant.

But no risk, no fun!

Ein Schild warnt Menschen mit Höhenangst, Herzproblemen etc.

Ich scharre mit den Füßen, … natürlich will ich da hoch! 🙂

Es sind einfach nur Sprossen in den Baum geschlagen, ein dünnes Drahtnetz spannt sich außen, mehr Deko als Sicherheit.

Ich fange an zu klettern, hinter mir Flo, dann kommt Jana. Selbst für Menschen ohne Höhenangst sind einige Stellen ganz schön mit Überwindung verbunden. Jana dreht um, wir klettern weiter. Etwas einfacher wird es als wir die ersten Äste erreichen. Oben im Baumwipfel, befindet sich eine käfigartige Konstruktion, die letzten Meter geht’s auf Leitern hinauf.

Oben! Auf 60 Metern. Der Blick ist schön. Nicht spektakulär, aber schön. Spektaulärer ist der Aufstieg! I like it!

Wir genießen die Aussicht. Dann geht’s wieder hinab. Wieder erwarten ist der Abstieg wesentlich einfacher als der Aufstieg.

Jana erwartet uns unten und ist etwas enttäuscht. Natürlich will sie auch hoch. Scheiß auf Höhenangst.

Also starten wir erneut. Jana vorne, Tinka hinterher. Flo bleibt unten (einmal ist genug). Ich erzähle Jana die Geschichte von Beppo dem Straßenkehrer aus Momo, um sie abzulenken.

Es funktioniert, wir erreichen die Plattform on the top 🙂

Aber es gibt ja noch einen Firetree und der ist noch höher. Wir fahren hin. Man kann sich das ja mal angucken 😉

75m ist er hoch. Der Schwierigkeitsgrad wesentlich höher. Es gibt keine Äste die einem ein Sicherheitsgefühl vermitteln, Erst ganz ganz oben breitet sich die Baumkrone aus.

Also los!

Auf 25m gibt’s ne Plattform als Zwischenstop. Bis hier kommen einige. Kaum einer wagt sich weiter.

Flo passt, Jana überlegt, windet sich und passt auch…

Ich will, natürlich! Auch wenn Flo mich dafür ein bißchen doof findet, weil er sich ja immer Sorgen machen muss.

Sorry! Aber man muss doch mal runtergucken! 🙂

Der Aufstieg ist hart, aber spannend. Immer höher, immer höher, immer höher. Zwischendurch frag ich mich ob ich den Gipfel irgendwann erreiche. Aber da sehe ich den ersten Ast. Noch einige Äste, die letzten Leitern sind ein Klacks.

Juchhuuuu ! Ich bin oben. Hier könnte man glatt wohnen, hier kommt nur selten jemand vorbei 😉

Die Aussicht ist super. Viel besser als bei dem Glocester Tree. Ich blicke auf eine riesige dicke, wolkige Regenfront, keine 500m entfernt, die sich stetig näherwälzt.

Mist, jetzt aber schnell wieder runter. Hier o en ist ein Dach, aber die Sprossen dürften verdammt glitschig werden wenn es richtig regnet.

Caution, slippery when wet 😉

Schnell hangel ich mich abwärts, komme an der Plattform vorbei, auf der immernoch die gleichen Personen stehen, die sich nicht weiter trauen, dann bin auch auch schon unten.

Suuuuuuper! 🙂

Flo lässt es sich natürlich nicht nehmen mindestens 50 mal zu sagen „ich bin soooo froh das du wieder untern bist“…

Super Tag !!! 🙂