My Way°

von Broome über Cape Leveque nach Derby

Nachdem wir nun 3 Tage lang den Karijini National Park unsicher gemacht haben, war es wieder an der Zeit ein paar Kilometer Strecke hinter uns zu bringen. Auf dem Tagesplan stand nun also der Weg zurück an die Küste. Am Morgen des 22.05.2010 machten wir uns also so früh wie möglich auf den Weg. Die ersten 200 km nach Port Hedland waren schnell gefahren. Dort suchten wir zuerst eine Tankstelle, dann das Visitor Centre auf um uns zu informieren ob wir irgendwelche Permits brauchen um von Broome dann nach Cape Leveque fahren zu dürfen. Da man uns dort allerdings nicht helfen konnte, gings direkt weiter Richtung Broome. Auf dem Weg lag noch der eighty mile Beach, an dem wir eine kurze Pause einlegten bevor wir uns auf den Weg zu unserem Nachtlager machten. Eine Rest Area ca. 120km vor Broome hatten wir uns für heute ausgesucht, wo wir aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und der Wärme eine Weile brauchten bis wir endlich eingeschlafen waren.

Am Morgen gings direkt nach Broome ins Visitor Centre. Hier planten wir die Aktivitäten der nächsten Tage und checkten dann auf einem Campingplatz ein bevor wir uns auf den Weg zum schönsten Strand Australiens machten – zum Cable Beach. Eben jener trägt seinen Namen aufgrund des Seekabels, welches 1889 zur Insel Java verlegt wurde. Der Strand ist 22km lang und recht breit, was ihm wohl seine Berühmtheit einbrachte. Wir parkten also unsere Autos auf dem Strand und gingen nochmal schwimmen bevor wir dem Sonnenuntergang zusahen und uns wieder auf den Campingplatz begaben.

Am 24.05 wollten wir eigentlich früh aufstehen um uns zu unserem nächsten Ziel zu begeben. Aber durch die übliche Trödelei kamen wir erst wieder gegen späten Vormittag los um unseren Tagestrip zum Cape Leveque zu starten. Laut Plan führen 200km unsealed road zum Cape für die man 5 Stunden Fahrt einplanen sollte. Wir bügelten jedoch relativ fix über die ersten 100 km unsealed road und stellten fest, dass irgendjemand den Rest bereits asphaltiert hatte, was die Reisezeit dann doch arg verkürzte. Unser erster Aufenthalt war eine Aborigine Community am nordöstlichen Zipfel, die sich doch dann doch nur ein kleines Örtchen mit Häusern und Satelitenschüsseln auf dem Dach war, weswegen wir direkt umkehrten und zu unserem eigentlichen Ziel fuhren. Das Kooljaman Resort am Cape Leveque ist ein Campingplatz der genau an den bei Sonnenuntergang rot glühenden Felsformationen gelegen ist. Wir schlenderten eine Weile am Strand entlang und sahen dem Schauspiel fasziniert zu, bevor wir uns überlegten was wir nun im dunkeln eigentlich machen sollten. Einen Schlafplatz auf dem Campingplatz gabs nicht mehr, den hätte man vorbuchen müssen. Also fuhren wir eine Weile auf der Straße, stellten fest, dass es viel zu warm ist um das Auto jetzt schon in einen Busch zu stellen und zu schlafen und fuhren einfach weiter. Als dann wieder der Asphalt aufhörte und man im Scheinwerferlicht eine ausgewaschene Piste sehen konnte, überlegten wir kurz einfach hier stehen zu bleiben… 100 km vor Brrome und 100 km vom Resort entfernt. Da es aber noch immer sehr warm war probierten wir einfach mal aus im dunkeln offroad zu fahren. Wir stellten fest, dass man mit Fernlicht die Schlaglöcher sogar besser sieht als tagsüber und fuhren irgendwann gegen 22:30 Uhr wieder auf den Campingplatz in Broome.

Der letzte Tag in Broome sollte uns noch einmal nach Chinatown führen. Irgendwie sah es nicht sonderlich chinesisch aus, aber es gibt dort eine kleine gemütliche Shoppingmeile an der auch das „Shell House“ zu finden war. Wir hatten gelesen, dass es hier eine Privatsammlung von 6000 Muscheln geben sollte. Man hatte aber offenbar erkannt, dass man aus der Werbung in diversen Reiseführern auch Kapital schlagen könnte und so waren alle Muscheln mit Preisen versehen und es gab allerlei Dinge zu kaufen die aus Muscheln gemacht waren. Unter anderem auch Schmuck, weswegen Tinka dann doch noch lächelnd aus dem Laden ging! Zudem gab uns die nette Dame am Verkaufstresen die Adresse einer Jobagentur die Jobs auf Perlenbooten vermittelt, was uns dann auch direkt zu unserem nächsten Ziel führen sollte. Tinka wollte ja schon länger mal so einen Job machen, also packten wir die Gelegenheit beim Schopfe und fuhren zur Agentur, in der man ihr allerdings mitteilte, dass „warscheinlich mitte Juli“ erst wieder was zu haben sei.

Also machten wir einen neuen Plan. Erstmal noch mehr Schmuck einkaufen, dann zum Cable Beach fahren und schauen ob wir Kamele sehen, anschließend auf nach Derby. Kamele gabs zwar keine, aber dafür wieder einen schönen Sonnenuntergang. Eine kostenlose Restarea bot uns wie so oft wieder eine Unterkunft für die Nacht.

In Derby lag unsere erste Station direkt am Highway. Der Boab Prison Tree. Irgendwo rund um 1890 rum haben die Siedler in der Gegend sich einfach in den Kimberleys ein paar Aborigines eingefangen, zusammengekettet und über hunderte Kilometer nach Derby transportiert um sie von hier an die Stellen zu verschiffen an denen man grade billige Areitskräfte brauchte. Man nimmt an, dass dieser Baum als ein Zwischenlager auf dem Weg diente. Ein dicker Baum mit einem Eingang und von innen hohl. Auch wenn seine ursprüngliche Verwendung nicht schön war, steh ich einfach auf diese dicken Bäume. 1000 Jahre alt soll er sein und eine häufige Ursache warum sie sterben sind wohl Blitzeischläge. Da sie recht viel Wasser speichern können, ist ein Einschlag dann meißt fatal.

In Derby angekommen wurde wieder einmal das Visitor Center geentert, wo uns eine extrem uninformierte junge Frau unsicher Sehenswürdigkeiten auf einer Karte zeigte, die sie offenbar selber noch nie gesehen hatte. Also machten wir uns erstmal auf den Weg zu einer Werkstatt. Aufgrund der vor uns liegenden Strecke wollte ich den Wagen einemal einer Inspektion unterziehen lassen. Am Nachmittag konnten wir ihn wieder abholen. Neuer Luftfilter, Öl gewechselt etc. pp. Alles in Butter! In Derby selber gabs nicht viel zu sehen, also machten wir 2 Tage Pause und schrieben ein paar Berichte  bevor wir uns wieder auf den Weg machen wollten.

Mama und Nina fuhren einen Tag früher den Highway hinunter während wir noch warteten, bis die Straßen zu einigen Nationalparks öffneten die wir uns ansehen wollten. Wie es weiter geht, erfahrt ihr dann im nächsten Bericht! Viele Bilder gibts heute nicht, dafür beim nächsten mal um so mehr!