My Way°

Dorrigo bis Blue Mountains

Von Dorrigo aus führte uns unser Weg nun wieder zurück auf den Highway in Richtung Sydney. An diesem Tag bewegten wir uns relativ schnell in Richtung Süden zurück und hielten nur kurz an einem wunderschönen und relativ einsamen Strand und um uns den größten Baum in New South Wales anzuschauen. Dafür mussten wir ca. 6 km über eine Schotterpiste durch den Wald eiern.  Das erste mal mit dem Auto über eine unbefestigte Straße. Das war für mich das spannendste an diesem Tag… Der Baum war … nunja… groß und alt… Zurück ins Auto, Schotterpiste heizen 🙂 Auf dem Rückweg haben wir dann auf einem Feld unsere erste Kängaroos  gesehen. Abends kamen wir in Bulahdelah unter … Im günstigsten Motel am pacific Highway… 65 Dollar für 3 Personen die Nacht… goil!

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Der nächste Morgen führte uns über Sydney in die Blue Mountains, genauer gesagt nach Katoomba, welches ca. 100 km westlich von Sydney in unmittelbarer Nähe zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten liegt. Hier schlugen wir unser Zelt auf einem Campingplatz auf, wo wir Viola und Thilo kennenlernten, von denen wir an diesem Abend noch einige gute Tips für unsere weitere Reise erhielten. Nebenbei hatten wir noch viel Spaß beim Bilder gucken und rumalbern.

Unser erster Tag in den Blue Mountains begann direkt mit einer kleinen Wanderung. Zwar nicht um eine große, denn wir mussten eigentlich nur zum Echo Point laufen um dort den Ausblick auf die Three Sisters zu genießen, aber meine untrainierte körperliche Verfassung, die 30°C und die teils sehr steilen Straßen machten mir dann doch ein wenig zu schaffen. So kamen wir nach gut 15 Minuten Fußmarsch an besagtem Echo Point an. Die Three Sisters sind eine Formation aus Gestein in den Blue Mountains. Hierzu gleich mal zwei Fakten aus Wikipedia, weil ich grade zu faul bin es mit eigenen Worten zu umschreiben 🙂 :

— schnipp —

The Three Sisters:
„Die Three Sisters wurden durch Erosion geformt. Der weiche Sandstein der Blue Mountains wird leicht durch Wind, Regen und Flüsse abgetragen und die Felsen um das Jamison Valley brechen langsam auseinander. Eine australische Traumzeitlegende der Ureinwohner besagt, dass sich drei Schwestern in drei Männer eines benachbarten Stammes verliebten, aber die Heirat wurde von den Stammesgesetzen verboten. Eine Schlacht entbrannte, und die Schwestern wurden von einem Zauberdoktor verwandelt, um sie zu schützen, aber er wurde im Kampf getötet, und niemand konnte sie zurückverwandeln.“

Blue Mountains:
„Die Blue Mountains (dt. Blaue Berge) sind ein Gebirge im australischen Bundesstaat New South Wales, deren Ausläufer circa 60 km westlich von Sydney beginnen. Der Name Blue Mountains rührt von aus der Blattoberfläche verdunstendem Öl der für diese Gegend typischen Eukalyptusbäume. Deren feiner Nebel verursacht bei Tageslicht einen blauen Schimmer, der oft über den Bergen liegt.“

— schnapp —

Also… nachdem nun alle über die Fakten bescheid wissen, kann ich noch hinzufügen, dass man dort oben einen echt tollen Ausblick auf das Tal hat. Am Echo Point selber hat man sogar die Möglichkeit auf einer Plattform zu stehen die ein kleines Stück über die klippe hinunter ins Tal hinausragt… So hat man direkt unter den Füßen quasi 150 Meter Luft. Mehr gibts auf den Bildern.

Als wir uns an den Three Sisters satt gesehen hatten, machten wir uns auf den Weg um einen kleinen Walk zu unternehmen. So gab es direkt von unserer Position aus den giant stairway zu beschreiten. Dieser führte über 910 Stufen runter ins Tal, wobei man auch die Möglichkeit hatte die erste der Three Sisters zu betreten. Die Stufen runter ins Tal waren echt anstrengender als wir vorher vermutet hatten, denn es wechselten sich in Stein gehauene Stufen mit Stahlgerüsten und Holzkonstruktionen ab, deren Stufenlänge und Beschaffenheit sich ständig änderten, sodass es nach einer Weile ziemlich auf die Beine ging dem Weg zu folgen. Unten angekommen führte uns dann ein 2,5km langer Wanderweg durch den Urwald an den Klippen entlang. Da wir allerdings durch den Urwald in Dorrigo verwöhnt waren, schritten wir recht schnell den Weg entlang um an unser nächstes Ziel zu gelangen: Die Scenic railway.

Hierbei handelt es sich um eine kurze Bahnfahrt die es allerdings in sich hat. In nicht einmal 2 Minuten wird man mit einer kleinen Bahn in einem Winkel von bis zu 52° wieder auf das Plateau hoch gefahren. So spart man sich immerhin 910 Stufen, kostet aber auch 10$ pro Person, die es in meinen Augen aber durchaus wert sind 🙂  Ein kleines bisserl Geschichte gibts auch hier wieder dazu: Die Bahn wurde ursprünglich mal als Transportmittel für Arbeiter und Rohstoffe der Kohlemiene verwendet die sich dort unten befindet, aber inzwischen nicht mehr genutzt wird 🙂

Oben angekommen hatten wir noch das Vergnügen ein paar Kakadus zu sehen die es sich auf dem Geländer der Bergstation gemütlich gemacht hatten. Echte wilde Kakadus, keinen Meter von uns weg… aufregende Sache das 🙂 … Durch den 2,5km Walk waren wir nun auch nurnoch 500 Meter von unserem Campingplatz entfernt. Etwas erschöpft und hungrig kamen wir also dort an und erlebten eine kleine Überaschung. Das Zelt hatte sich offenbar unter der Einwirkung des starken Windes an diesem Nachmittag zerlegt. Eine gebrochene Zeltstange ragte aus dem zerissenen Überzelt und auch ansonsten sah die Konstruktion ziemlich flach aus. Zuert beschlich uns natürlich der Gedanke diese Nacht im Auto verbringen zu müssen, doch mit der mini Säge in Ninas Taschenmesser, Klebeband und ein paar geschickten Handgriffen stand das Zelt nach einer guten halben Stunde wieder repariert an seinem Platz. Etwas schief, da der Wind nach wie vor recht stark fegte, aber es stand. Dennoch verbrachten wir den Abend teilweise im Auto eh sich der Wind legte und der Nieselregen aufhörte.

Der 11.12.2009 begann kühl, wurde dann allerdings schnell wärmer. Wir verstauten unser Zelt und machten uns auf den Weg in unbestimmte Richtung. Nina hatte sich einen Ort namens Lithgow ausgesucht der ca. 70km von unserem aktuellen Standort entfernt unser Tagesziel markieren sollte. Auf dem Weg dorthin wollten wir einfach mal überall raus fahren wo braune Schilder auf Touristenattraktionen hinwiesen. Keine schlechte Entscheidung, denn wir sahen an diesem Tag so viele schöne Orte, dass ich im Nachhinein der Meinung bin, dass der Echo Point als Hauptausflugsziel und Touristenanlaufpunkt vielleicht einen netten Einblick bringt, die wirklichen Attraktionen aber mehr an unbefestigten Straßen irgendwo dazwischen zu finden sind. Aber ich fasse es einfach mal kurz zusammen.

Frühstück gabs auf einem kleinen Rastplatz 3 km von Katoomba weg. Ein Tisch mit Bänken und ein unverzäunter Ausblick in die Täler und auf die weiter entfernt gelegenen Hochplateaus. Von dort aus sahen wir eine unbefestigte Straße die scheinbar in unserer Nähe ihren Ursprung hatte und das nächste Plateau hinauf führte. Also machten wir uns kurzerhand nach dem Essen auf den Weg, fanden nach kurzer Zeit die Straße und fuhren sie hinauf. Auf dem Weg nach oben erwarteten uns wieder wunderschöne Ausblicke auf steile Klippen, die blaue Dünste über den Wäldern und eine himmlische Abgeschiedenheit vom restlichen Tourismus. Es lässt sich schwer beschreiben, aber auf den Bildern sieht man sicher was ich meine. Auf dem Weg zurück gabelten wir noch zwei Engländer auf die sich offenbar mit ihrer Wanderung etwas übernommen hatten und fuhren sie zurück in ihr Hostel nach Katoomba. Von dort aus führte uns der Weg weiter Richtung Lithgow und wir nahmen noch drei weitere Fahrten abseits der Strecke mit, auf denen man sehr schöne Ausblicke genießen konnte. Die Namen sind mir inzwischen wieder entfallen, aber ich denke es reicht wenn man dazu sagt, dass wir einige unbefestigte Straßen und Wege gefunden haben, die uns zu sehr sehr schönen Orten brachten 🙂 .

Nach einer Weile kamen wir aus den Blue Mountains raus und die letzten 25km bis Lithgow waren eigentlich nurnoch langweilig. Abends kamen wir dann in einem Hotel unter wo man uns beim einchecken fragte, was uns als Touristen denn an diesen Ort verschlagen habe 🙂 Naja… 80 Dollar für eine Nacht in einem Hotel welches nur gemeinschaftsbadezimmer auf dem Flur bot. Davon leider eins nicht benutzbar, das andere bot ein Waschbecken, 2 Toiletten und eine Dusche… für eine komplette Etage mit geschätzt 15 Räumen… gut, das wenig los war 🙂 Zudem sagte man uns es gäbe Frühstück, am nächsten morgen wollte der Typ am Buffet allerdings 8 Dollar pro Person haben. Wir waren dann auch froh, dass wir diesen Ort wieder verlassen konnten um uns so langsam aber sicher auf den Weg Richtung Sydney zu machen.

Frühstück gabs an diesem 12.12.2009 an einem Stausee namens Lake Lyell. Der Stausee an sich lag fast trocken, sodass die komplette Stauanlage einfach so auf dem trockenen stand. Das ist schon ein lustiger Anblick und man kann erahnen was bei Regen und hohem Wasserstand so passiert. Weiter ging es dann die Strecke zurück in Richtung Katoomba wo wir auf dem Weg noch ein weiteres braunes Schild entdeckten, welches uns zu den Jenolan Caves schicken wollte. Nachdem wir sahen, dass sich diese Höhlen noch ca. 45km abseits unserer Strecke befanden, konsultierten wir kurz das Internet und sahen, dass es sich um Tropfsteinhöhlen handeln sollte. Wir beschlossen einfach uns diese Sachen einmal anzuschauen und setzten unseren Weg fort.

Die letzten 10km bis zu den Höhlen ging es nurnoch über kurvige Straßen mitten an den Felsklippen des uns umgebenden Gebirges entlang. Rechts Felsen, links Abhang. An vielen Stellen war die Straße auch einfach zu schmal für zwei Spuren, sodass man hätte rangieren müssen wenn es denn Verkehr gegeben hätte. So war ich allerdings ganz froh, dass auf der Strecke absolut tote Hose war. Eine letzte Kurve und wir fuhren plötzlich mitten auf eine Felswand zu.. davor ein kleiner See, oder velleicht besser gesagt… ein Teich… es sah einfach genial aus. Noch schnell über eine kleine Brücke rüber und wir fuhren auf eine Höhle zu… Gute Einstimmung, direkt durch eine der Höhlen zu fahren die man später besichtigen wird dachte ich so bei mir. Der Parkplatz lag dummerweise gut 100 Höhenmeter über den Höhlen und wir mussten erstmal hinunterlaufen wobei mir bei der Wärme schon vor dem Rückweg graute 🙂 Unten angekommen buchten wir uns die große Tour für 40 Dollar die 2 der schönsten Höhlenteile umfasste die es so zu sehen gab. Die Tour sollte um 15:00 Uhr starten, weswegen wir noch schnell eine self guided Tour machten, die man mit einer Art Telefonhörer durch eine der kleineren Höhlen machen konnte. Man konnte die Ausgeschriebenen Nummern auf dem Hörer eintippen und eine Ansage erklärte, um was es sich bei dem gesehen handelte. Danach liefen wir direkt zum Startpunkt der Tour wo uns unser guide einsammelte.

So tauchten wir also ein in das Höhlensystem der Jenolan Caves. Wir waren einfach nur fasziniert von den Formationen die sich hier unter den so unscheinbar wirkenden Felsen gebildet hatten. 2 Stunden liefen wir also durch die Höhlen. Über Treppen und teils sehr enge Gänge und Trittleitern wurden wir durch ein System von Höhlen geführt welche an Schönheit kaum zu übertreffen sind. So legten wir ca. 3km unter der Erde zurück in denen uns unser Guide sehr anschaulich zeigte, wie man im Jahr 1904 die Höhlen mit Kerzen erkundete. Die ersten Forscher waren teils mehrere Tage nur mit Kerzen bewaffnet dort unten unterwegs. Zwischendurch schaltete unser Guide die komplette Beleuchtung ab und man bekam einen kleinen Eindruck davon was Dunkelheit wirklich bedeutet. Man sah absolut nichts. Die Augen konnten sich auf keinen Punkt fixieren und unser Guide erklärte uns, dass man nach etwas mehr als einer Stunde so langsam beginnt seine Sinne zu verlieren, wenn man diesen Zustand so beibehalten würde. Das würde damit anfangen, dass man sich nicht mehr richtig auf den Beinen halten könne und man sich zwangsläufig irgendwann auf allen vieren fortbewegen würde. Ein beeindruckendes Erlebnis. Zum Ende dieser Demonstration simulierte er die Lichtsituation für die ersten Forscher die diese Höhlen zu Gesicht bekamen. Es war beeindruckend zu erleben, dass der Schein einer Kerze so gut wie nichts sichtbar erscheinen ließ was sich im direkten Umfeld befand. Die Wände schienen das Licht einfach zu schlucken und man konnte erahnen wie schwierig es sein musste einige Meter vorwärts zu kommen bei diesen Lichtverhältnissen.

Nach 2 Stunden war die Führung vorbei und wir hatten 2 der Höhlen gesehen…. 17 Höhlen stehen der Öffentlichkeit offen, insgesamt gibt es über 170 Höhlen die alle irgendwie miteinander verwoben sind. Größendimensionen die man sich schwer vorstellen kann, zumal alle Wege die wir so hinter uns gebracht haben komplett ausgebaut waren. Wie sich früher die Forscher durch die engen Lücken im Fels zwängen mussten, ohne die Orientierung zu verlieren, das kann man im besten Fall nur erahnen. In jedem Fall ist die Vorstellung daran aber sehr spannend.

Von den Jenolan Caves führte uns der Weg wieder zurück nach Katoomba, wo wir kurz für ein Abendessen bei Subways anhielten und uns dann auf den Weg in ein Motel machten.Zusammenfassend kann man sagen, dass die Blue Mountains einfach atemberaubend schön sind und man nach Möglichkeit mit einem Auto dort hin sollte um die wirklich schönen Plätze zu sehen. Nur mit der Bahn reinfahren und rund um den Echo Point 3 Wanderungen machen mag sicher nett sein, aber ich glaube die ganze Schönheit dieser Gegend muss man etwas geplanter erkunden um wirklich einen Eindruck davon zu bekommen der auch von Dauer ist.

Wir verlassen nun die Blue Mountains wieder und unser nächstes Ziel ist wieder Sydney. Mehr davon gibt es im nächsten Bericht.

Hier kommen nun noch die Bilder… neuerdings steht unter den Bildern jetzt auch immer eine Beschreibung damit man weiß worum es geht 🙂

2 Kommentare zu “Dorrigo bis Blue Mountains

  1. PH

    Hallo Ihr,
    habe heute versucht euch über sky zu erreichen. falls es nicht mehr gelingt ertmal alles gute für das neue jahr. haltet euch tapfer.

    pa.

  2. Martin

    Ich kann mich einfach nicht zurückhalten…

    Erwin, lass mich hier nicht allein in der Tropfsteinhöhle!