My Way°

Brisbane -> Byron Bay -> Coffs Harbour

Wir waren also wieder auf dem Weg und eigentlich sollte alles etwas schneller gehen, aber auf dem Rückweg haben wir uns nun doch mehr Zeit gelassen als gedacht. Auf dem Weg von Sydney nach Brisbane haben wir ja fix innerhalb von 2 Tagen mal eben 1000 km zurückgelegt, aber nun wollten wir uns die Gegend doch noch einmal genauer anschauen.

Bei der Abfahrt aus Brisbane formte sich also der Gedanke nach Byron Bay zu fahren. Hier sollte es sehr schöne Strände geben und zudem den östlichsten Punkt Australiens. Also gesagt und auch getan. Wir packten also unser Zeug zusammen und luden einige Sachen auf das schöne neue Roofrack um den Innenraum des Wagens platzmäßig etwas besser zu nutzen. Nachdem alles verstaut und die Schlüssel abgegeben waren, saßen wir also noch auf der schnuffigen Veranda des Hostels und frühstückten erst einmal. Als wir eigentlich grade zum Aufbruch bereit waren wurden wir plötzlich von jemandem angesprochen. „Hey, seid ihr die, denen der Pajero da draußen gehört?“ Wir so: „Joah“ … Da kam zu unserer Überaschung dann die Ansage: „Hey cool, dann kann ich euch mal nett vom Steffen grüßen, ich war mit ihm in dem Auto 2 Wochen lang an der Ostküste unterwegs“ … Ich war erstmal baff… so klein ist Australien dann offenbar doch. Nachdem vor allem ich mich noch gut 45 Minuten festgequatscht hatte, brachen wir mit einer kleinen Zusatzinfo im Gepäck auf die da lautete: Wenn ihr nach Byron Bay runter wollt, dann fahrt an der Goldküste zwischendurch raus, da gibts tolle Strände.

Schließlich haben wir uns also auf den Weg gemacht: Tagesziel Byron Bay, Zwischenstop an der Goldküste… Strecke ca. 200km.

Nach einer guten Stunde Fahrt und ein wenig Regen kamen wir also gut 70km vor Byron Bay an der Goldküste, oder besser gesagt in „Surfers Paradise“ an. Auto schnell abgestellt und die 150 Meter zum Strand gelaufen. Die Strände hier sind wirklich wunderschön und endlos lang. Hier hats mich zum ersten mal nicht einmal so großartig gestört, dass hinter dem Strand dicht an dicht Hochhäuser standen und ihre langen Schatten auf den Strand warfen, sodass man ein wenig das Gefühl bekam einen überdimensionalen Zebrastreifen vor Augen zu haben. Außer Strand gabs hier allerdings auch nicht viel zu sehen, weswegen wir uns nach einer guten Stunde wieder auf den Weg machten.

Gegen frühen Abend kamen wir in Byron Bay an. Hier gab es nur eine Handvoll Hostels und Motels im Ort und wir versuchten vergeblich hier noch einen Schlafplatz zu ergattern. Am Rand des Ortes gab es dann noch ein paar Motels, die uns allerdings mit 160$ für 4 Personen zu teuer waren. Also Navi programmiert und 25km weg gefahren wo wir dann ein nettes Motel für 135$ erwischten. Klima, Dusche, aber keine Kekse auf dem Nachttisch! Sauerei!

Am nächsten Morgen ging es also wieder zurück nach Byron Bay. Ausgeschlafen und erfrischt suchten wir zuerst nach einem Campingplatz direkt am Meer. Der eine, der direkt in Byron Bay liegt ist allerdings recht wenig familiär und mit 78$ auch nicht grade ein Schnäppchen. Am Rand des Ortes gab es allerdings einen kleinen Campingplatz für 60$ auf dem wir uns schließlich breit machten. Wir suchten uns einen schönen Stellplatz und schlugen zum ersten mal unser Zelt auf. Da keine Bauanleitung beilag, mussten wir eben probieren wie es richtig geht, aber nach 30 Minuten Stand das Zelt neben dem Auto und die Campingstühle waren um unseren Klapptisch gruppiert. Futtern, eine Weile rumsitzen und schließlich gings nach Byron Bay rein um noch ein wenig einzukaufen. Man braucht ja schließlich was zu essen. Am Abend gabs bei den Mädels Rüherei. Es soll sehr lecker geschmeckt haben, aber ich war irgendwie nicht wirklich hungrig.

Der nächste Tag began faul, setzte sich mit einer Fressnarkose nach dem Essen fort und mündete erst so gegen Mittag in erste körperliche Aktivitäten. Wir bestiegen wieder das Auto mit dem Ziel etwas Geld zu holen, einen Sonnenschirm und Badeklamotten für Nina zu kaufen und dann zum Strand zu gehen. Ich muss zugeben, dass ich die Shoppingmeile von Byron Bay allerdings in meiner Zeitkalkulation etwas unterschätzt habe. Da gabs Schmuck und Klamotten… und Schmuck… und Klamotten… und Schuhe…. Blackout… ich fand mich irgendwann mit Marina und Tinka bei Subway wieder um erst einmal etwas zu essen. Danach kauften wir einen Schirm und machten uns gegen 17:30 Uhr auf den Weg zum Strand. Dort angekommen begann ich den Schirm aufzubauen, was mir allerdings aufgrund der sich neigenden Sonne recht schnell irgendwie dämlich vorkam, woraufhin ich mein Vorhaben auf einen sonnigeren Zeitpunkt verschob. Wir machten es uns am Strand gemütlich, schlenderten durch die Brandung und gingen schließlich schwimmen. Mein Taucherherz schlug sofort eine Oktave höher, als sich vor uns im Wasser ein Rochen über den Grund bewegte. Ein kleiner Tellergroßer zwar nur, aber keine 30 Sekunden später sahen wir seinen großen Bruder der etwa das dreifache an Durchmesser hatte. Langsam brach dann auch die Dunkelheit über uns herein und wir fuhren zurück zum Campingplatz wo wir nach einem Abendessen in der beleuchteten Kantine und ein wenig Kartenspielen irgendwann in unsere Schlafsäcke rollten.

Der nächste Morgen war für einen 1. Dezember erfrischend kühl… nach australischen Maßstäben versteht sich 😉 ! Auf dem Tagesplan stand heute wieder Strand… viel mehr hat Byron Bay leider nicht zu bieten… na gut … Nightlife… aber ehrlich gesagt… da muss ich nicht hin 🙂 … Tinka hat auch noch den Wunsch geäußert vielleicht über einen Walk rauf zum Leuchtturm zu wandern wenn es später nicht mehr ganz so sonnig sein sollte und ihr Fuß das zulässt. Also haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Diesmal ging es allerdings in eine andere Bucht. Auch Strandgänger brauchen schließlich mal Abwechslung. Die Sonne brannte ganz gut vom Himmel und ich hatte mir beim faulenzen IM SCHATTEN am Morgen wohl einen Sonnenbrand geholt. Aber das sollte mir ja nichts ausmachen, denn ich hatte schließlich einen brandneuen Sonnenschirm im Gepäck. Selbiger ließ sich für 3 Minuten am Strand fixieren, bog sich dann allerding ob des eingehenden Windes gen Boden. Nachdem ich ihn wieder in die ihm zugedachte Lage ausgerichtet hatte, quittierte er mir das, indem er sich nach einer Boe sanft aus dem ihm zugedachten Loch hob und einen nicht geplanten Ausflug einige Meter den Strand runter unternahm. Beim dritten Versuch ihn zu fixieren brach mir das Teil auseinander. abgebrochenen Schirm zwischen die Beine geklemmt, gegen die Sonne ausgerichtet und fertig. Schatten… endlich.

Irgendwann machten wir uns dann auf den Weg zum Auto. Tinka sah sich nicht mehr in der Lage mit ihrem Fuß noch zu wandern, also versuchten wir einfach mit dem Auto zum Leuchtturm zu fahren. Ein paar Serpentienen Bergauf und auf einem kleinen Parkplatz standen dann schon ein paar Autos wo wir unseren einfach dazu stellten und die restlichen Meter zu Fuß zurücklegten. Von da oben hat man einen echt tollen Ausblick über die Umgebung. Das Wetter wurde zunehmend bewölkter und die Sonne brach an einigen Stellen durch die Wolken, was teilweise aussah wie gemalt. Nebenbei erwähnt sollte man noch sagen, dass wir uns damit so ziemlich am östlichsten Punkt Australiens befanden. Der Wind und der Hunger trieb uns allerdings bald wieder zurück auf den Platz, den wir im Regen erreichten und sogleich feststellten, dass unser Zelt zwar Dicht ist, nur leider eben nicht überall… Alles rausgeräumt, und erstmal Töpfe und Pfannen druntergestellt. Später dann die Luftmatratze aufgeblasen weil die andere etwas feucht war und zu viert ins Zelt gepackt. Des Nachts hats dann noch einmal ordentlich geregnet und ich lag mit der Brust genau n der Stelle wo alle 10 Sekunden ein dicker Tropfen Wasser vermittels Schwerkraft seinen Weg zum durch mich versperrten Boden suchte.

Morgens wars dann erst recht kühl und feucht… man mochte garnicht so richtig raus aus dem Zelt… Zu meiner Freude stellte ich dann fest, dass meine Hose am Fußende offenbar genau an der Stelle lag wo ein zweites Loch im Zelt war, sodass ich mich in eine frisch gewaschene, leider jedoch noch nicht frisch getrocknete Hose zwängte. Frühstück, Zelt abbauen, alles einpacken… Genug gecampt, es sollte nun weitergehen nach Coffs Harbour. Dort sollte es ein Hostel geben in dem man evtl arbeiten kann um sich den Aufenthalt zu verdienen. Auf dem Weg bestellten wir via Telefon noch schnell neue Sticker für unser Auto, damit wir nicht am 17.12 aufhören müssen damit zu fahren 😉 … 250 km Strecke gingen diesmal relativ gut von der Hand. Zwei kleine Zwischenstops, tanken, 3-17x anhalten für Pipi und ein paar dicke Spinnen und Hühner vor einem Klohaus fotografiert. Gegen 17:00 Uhr kamen wir dann in Woolgoolga an und checkten in das Motel ein, welches uns schon auf dem Weg nach Brisbane ans Herz gewachsen war. Abend liefen wir nach dem Einkauf noch ein wenig am Sandstrand entlang uns sammelten Muscheln bevor wir uns schließlich im Motel in die Federn warfen. Am nächsten Tag soll es dann die letzten 25km nach Coffs Harbour weitergehen, wo wir dann im Barracuda Backpackers einchecken wollen. Ob die Mädels Arbeit finden und was die nächsten 2 Tage so passiert ist findet ihr dann im nächsten Bericht. Bis dahin gibts erstmal ein paar wenige Bilder, denn so viel gabs ja bisher nicht zu sehen 🙂