My Way°

Kakadu National Park

Nachdem wir uns wieder ein wenig mit der Zivilisation vertraut gemacht hatten, verließen wir, nun wieder vereint, Kunnurra in Richtung Katherine. Die kleine Stadt mit 17.000 Einwohnern erreichten wir am nächsten Morgen nachdem wir auf dem Weg einen kurzen Abstecher zum Lake Argyle gemacht hatten und nebenbei die Grenze von Western Australia ins Northern Territorry überschritten haben. Ab jetzt stellen wir die Uhren also wieder vor und der Zeitunterschied beträgt nun wieder 7,5 Stunden zu Deutschland, was uns in den nächsten Tagen noch relativ oft Kopfschmerzen bereitete.

In Katherine angekommen sammelten wir im Visitor Centre Informationen über den Kakadu Nationalpark, der auf der einen Seite sehr berühmt ist, auf der anderen Seite jedoch schon mehrfach als relativ unspektakulär beschrieben wurde von Leuten die diesen bereits gesehen hatten. Wir ließen uns Zeit, kauften noch etwas ein, tranken ein paar Smoothies und fuhren dann zu den heißen Quellen direkt in Katherine.

Die heißen Quellen sind auf der Durchfahrt durchaus einen Blick wert. 32°C warmes Wasser sprudelt hier aus einem Loch im Boden und bildet einen kleinen glasklaren Flußlauf in dem man durchaus einige Zeit verbringen kann. So neigte sich nach gut 2 Stunden Badevergnügen der Tag langsam dem Ende und wir fuhren los um auf einem kostenlosen Rastplatz kurz vor dem Kakadu Nationalpark unser Nachtlager aufzuschlagen.

Am nächsten Morgen ging es also hinein in den Park. Wir schreiben inzwischen den 04.06.2010 und unsere Erwartungen waren recht hoch, sieht man doch auf Bildern schlammige Straßen, atemberaubende Wasserfälle und Malereien der Ureinwohner. Unser erstes Ziel war die Yellow River Region. Was uns hier genau erwartete wußten wir nicht so genau, aber als wir dort ankamen war die Straße gesperrt. Im angrenzenden Campingresort konnte man für sagenhafte 62$ die günstigeste Bustour buchen, denn seltsamerweise durften die dort fahren. Die Besucherparkplätze stünden noch unter Wasser teilte man uns mit. Wir entschieden uns dann dazu lieber ins Aborigine Kulturzentrum direkt nebenan zu gehen. Dort gabs eine Ausstellung zu sehen die einem die Lebensweise der Ureinwohner und deren Wandel durch den Einfluss westlicher Siedler näher brachte. Sehr schön gemacht, aber unheimlich viel zu lesen.

Weiter gings zu einem Lookout. Dort angekommen kamen uns grade ein paar Franzosen entgegen. Man kam ins Gespräch und man sagte uns, dass der Aufstieg zum Lookout anstrengend sei und die Aussicht durch die Bäume nicht so spektakulär. Also entschlossen wir uns auch dies nicht mehr zu machen. Der Tag neigte sich dann auch dem Ende und wir fuhren auf einen Campground mit self registration. Hier sollte man 5 Dollar pro Auto in einem Briefumschlag deponieren um dort zu schlafen. Aufgrund der vielen gesperrten Straßen und des allgemeinen Frusts über das bisher zu sehende, haben wir uns die ganz dreißt einfach gespart. Schließlich hatte man uns im Visitor Center gesagt welche Attraktionen offen seien, uns freundlich für 25$ pro Person die Eintrittskarten verkauft, aber dabei verschwiegen, dass „offen“ nicht unbedingt heißt, dass man nicht viel Geld bezahlen muss um die letzten 500 Meter mit einem Bus dorthin zu fahren. Zudem war der Platz direkt neben einem stehenden Gewässer was es zumindest mir abends unmöglich machte draußen zu sitzen. Trotz zweier aufgetragener Mückenschutzmittel, stachen die Biester alle 30 Sekunden an einer anderen Stelle zu. Der Rest schmeckte offenbar nicht so gut wie ich, weswegen die anderen 3 gemütlich um unser erstes Lagerfeuer in Australien herumsaßen.

Der Morgen began, wie der Abend endete. Mücken in hoher Anzahl ließen uns in Windeseile unsere Autos einräumen und den Weg zu unserem ersten Ziel suchen. Als erstes machten wir einen kleinen Walk durch einige Shelter wo Aborigines vor laaaanger Zeit ihre Geschichten in Form von Bildern an die Wand gemalt haben. Als nächstes gings dann zu einem 6km langen Walk an dessen Ende einige natürliche Pools in einer Gorge auf uns warten sollten. Wir liefen also 3 km bei brütender Sonne durch die Gegend, standen dann in einem Flußbett in einer Gorge, betrachteten einen nett anzusehenden, aber eher unspektakulären Pool und gingen dann wieder zurück. Weiter ging die Fahrt dann nach Jabiru, einem kleinen Ort mitten im Herzen des Kakadu Nationalpark. Unterwegs sahen wir diverse Buschfeuer! Einchecken auf einem Campingplatz: 2 Autos auf einer Site sind nicht erlaubt, ihr müsst 2 nehmen. Strom kostet 9 Dollar extra pro Site, also 18 Dollar zum laden der Camera und des Laptops für einen Abend. Wir nahmen dann 2 unpowered sites. Dreißtes Pack!

Am dritten Tag verbrachten wir etwas Zeit im Einkaufszentrum bevor wir unser nächstes Ziel ansteuerten. Ubirr hieß es und war für mich die einzige wirkliche Kakadu experience. Ein Walk führt vorbei an spektakulären Malereien durch die Felsen bis hoch zu einem Lookout von dem aus man einen genialen Blick auf die umgebenden Feuchtgebiete hat. Hier wäre jede Beschreibung fehl am Platze, ich hoffe die Bilder bringen es rüber. Anschließend fuhren wir noch zu einem weiteren Lookout von dem aus man einen Walk um einen Billabong machen konnte. Der Lookout offenbarte einen ähnlichen Blick wie auch in Ubirr, der walk war allerdings wieder geschlossen.

So bleibt der Aufenthalt im Kakadu Nationalpark behaftet mit der Erfahrung, dass man ihn nicht anschauen mus, wenn man nicht unheimlich scharf auf die Malerein an den Felswänden ist. rein landschaftlich konnte ich dem nichts abgewinnen was man nicht auch kostenlos und ohne Eintritt sehen kann. Alle 4WD Tracks sind geschlossen die zu den spektakulären Wasserfällen führen. Sie werden geöffnet wenn das Wasser weg ist… und damit auch die Wasserfälle. Insgesammt waren wir ziemlich enttäuscht, aber jetzt auch um so gespannter was uns gegenüber im Litchfield National Park erwartet. Hier soll man all das sehen können was man im Kakadu vermisst hat. Aber dort gehts erst viel später hin, denn nun führte uns der Weg nach Darwin.

Schlafen wollten wir eigentlich auf einer kostenlosen Restarea die sich laut unserem Campingguide Window to the Wetlands nannte. Als wir dort entlang fuhren hörten sich die auf der Windschutzscheibe aufschlagenden Mücken wie Regen an! Wir fuhren ohne große Absprachen weiter und beschlossen 10km hinter dem „Regen“ zu halten und mit den anderen abzusprechen wo wir am Abend bleiben könnten. Erst hier trauten wir uns wieder die Fenster zu öffnen. Wetlands beinhaltet Mosquitos… hätte man eigentlich ahnen können! Unsere Endstation war dann ein Campingplatz 30 km vor Darwin. Erwähnenswert wäre noch, dass die Waldbrände zwischendurch so starken Rauch erzeugten, dass der Dunst aus Asche und Rauch bei Sonnenuntergang ein Licht an den Himmel zauberte, wie man es nur von kitschigen Fotos kennt. Leider konnten wir unterwegs nicht groß fotografieren, aber in der Liste meiner Lieblingssonnenuntergänge in Australien liegt er irgendwo zwischen Platz 1 und 3 🙂

Nun sind wir also erstmal in Darwin angekommen, was zum einen bedeutet, dass Tinka wieder arbeit sucht, zum anderen, dass wir jetzt erstmal nicht mehr weiter reisen. Somit ist der Blog jetzt sogar fast aktuell 🙂

An den recht wenigen Bildern die wir in den letzten Tagen gemacht haben dürft ihr euch nun erfreuen bis wir wieder etwas zu sagen haben.