My Way°

(Un)gewollter Aufenthalt in Adelaide..

Ich liege hier in meinen Schlafsack gerollt.. Es ist fast Mitternacht und vorsichtig kriecht die kalte Nachtluft von alles Seiten ins Zelt. Ja, ihr habt richtig gelesen: Ins Zelt! Nun mögt ihr euch fragen warum zum Teufel wir unsere Nächte im Zelt verbringen, wo doch unser Nachtlager in Bruce so trocken und gemütlich war… Das meine Lieben ist die Geschichte des dritten Tages in Adelaide, der eigentlich unser letzter werden sollte. Adelaide ist eine Stadt die man gesehen haben muss! – Natürlich nur, um zu wissen und sich sicher sein zu können das man sie nicht gesehen haben muss 🙂

 

The City of Churches, hatte zwar ein paar Kirchen zu bieten, aber nichts, was einem den Kiefer tiefer sacken ließe. In Mitten der Fußgängerzone haben Jana und ich uns mehr, so gefühlt als befänden wir uns in Deutschland, als je zuvor im Aussie-land. Zum Shoppen nicht schlecht, auch leben könnte man hier wohl, sie macht einen relaxten Eindruck die Stadt, aber zum Staunen reichts nicht.

 

Erstaunlich viele dunkelhäutige Menschen sind auf den Straßen unterwegs und sehr positiv fällt auf, dass neben der Australien-Flagge die Aboriginal-Flagge im Winde weht. Ja, man merkt das man den Aboriginal Gebieten näher kommt, auch auf den Straßen sind sie unterwegs, auch wenn es meist ein trauriges Bild ist, wie sie in den kleinen Parkanlagen im Halbkreis unter den Bäumen hocken…

 

Was gibt es noch zu berichten von dieser Stadt? Auf jeden Fall das unglaublich durchorganisierte und Übersichtliche Public transport system. Wir stiegen fröhlich am Campingplatz in den Bus 157, ausgestiegen sind wir aus dem Bus 145, ohne umsteigen… Magic!!! Aber gefragt haben wir uns dann doch wo denn der Bus C2X hinfährt 🙂 – ohne Worte… Aber Backpacker finden immer ihren Weg, auch wenn sie keine Ahnung haben wo sie wohnen… oder wo sie hinmüssen.

 

Der Campingplatz am Strand ist auch kein schlechter Aufenthaltsort. Mit Toilette, Dusche, Laundry und ner Küche fühlen wir uns wie im Paradies, aber länger als 2 Nächte hielt es uns dann doch nicht, auch wenn ein Gläschen Wein am Strand ja nicht zu verachten ist 🙂

So wollten wir heute denn die Gefilde verlassen, back into the natur, sprich Kangaroo island… Der Plan war solang gut, bis auf dem Weg aus der Stadt heraus der Motor zu rauchen begann. Standstreifen, ausrollen, ausmachen und fasziniert und erschreckt die weißlichen Rauchsäulen über der Motorhaube beobachten.

Was also tun? Motorhaube auf… und den Motor erstmal in der prallen Sonne abkühlen lassen, ist ja klar 🙂 …

 

Jana und Tinka suchen zwischenzeitlich ein Klo und fragen sich anschließend zur nächsten Werktatt durch. Gott sei dank ist die nur 500m die Straße zurück. Kühlwasser wird aufgefüllt und nach ner std wagen wir auch den Weg zurück. Vor der Werkstatt angekommen kocht das Kühlwasser schon wieder fröhlich blubbernd vor sich hin.. Aber Hilfe naht ja…

Denkste! Die Werkstatt liebt Benziner und macht net mit Dieseln. Verdammte Auto-Rassisten! Bekommen tun wir ne Adresse, ne Kanne Wasser und die Worte „Good luck“… Wo ist denn nur die verdammte „No-Worries-Kultur“ hin wenn man sie mal braucht?!

 

Naja, Bottle und Radiator werden aufgefüllt. Den Anruf bei der Werkstatt sparen wir uns, die würden uns auf nen, Freitag am Telefon sowieso abwimmeln, wir fahren hin. Die versprochenen 2 km werden zu 7, aber mit Richtungen und Entfernungen hatten die Aussies ja noch nie so richtig. Wir kommen an, und das ist die Hauptsache. Der Mechaniker ist ein uriger Kauz aber durchaus sympatisch. Aber das ändert nix an der Tatsache das vor Montag nix passieren wird. Montag??? Wir schauen uns an uns an und aus sechs Augen spricht die Frage: und was wird aus uns?

 

Tinka hat die rettende Idee: Campen auf dem Werkstatt-Gelände,… der Mechaniker lacht und schüttelt das weiße Haupt. Uns bleibt nix anderes übrig als unseren geliebten Bruce, unser zuhause zu verlassen. Nicht ganz einfach wenn man die 4-Zimmer-wohnung: Auto gewohnt ist. Auspacken, einpacken, umpacken. Wie guut das wir grade eingekauft haben um uns für den Inseltrip zu rüsten… Also los, backpacken ihr Backpacker! Zelte, Luftmatratze, Isomatten, Essenskisten, Topf, Pfanne, Besteck.. Backpacks, Tagesrucksäcke… der Haufen wird größer… Um ein Taxi zum nächsten Campingplatz kommen wir wohl nicht drumherum.

 

Da kreuzt ein nicht sehr sympatisch anmutender Aussie unseren Weg und will uns fahren. Die Werkstattleute warnen uns halb im Scherz, er sieht nicht nur so aus, er ist wohl auch manchmal ein komischer Kerl. Könnte sein, dass er mehr Money will als ein Taxifahrer, aber… er hat nen Hänger, … wir viel Gepäck und unser auf die schnelle entworfener Schlachtplan zur Rettung unserer Habseligkeiten, wird uns schon helfen.

 

Entweder er war doch ein netter Kerl, oder unser Karma war zu gut um böse Gedanken zu hegen. Er hat uns zum Campingplatz gefahren und bezahlen mussten wir nüscht. Thanks ! 🙂

So sind wir hier gestrandet. Back to basics. Die Queensize-Matratze ohne Luftpumpe aufgepustet. Wer das mal gemacht hat der weiß, dass ist kein „blow job“ für Anfänger :))) *lol

Lasst uns weiter hoffen das wir Worte wie „head gasket, radiator, colling liquid etc. bald wieder aus unserem Sprachgebrauch verbannen dürfen, das auf dem Konto noch 3 Dollar für essen uns und unsere Platypusse übrigbleiben. Und dass das Wetter trocken bleibt. Dafür das wir das Zelt schon so oft geflickt haben steht’s wie ne eins… aber wasserdicht wird’s davon auch nicht…

So far, endlich mal ein total aktueller Bericht. über die letzten 2 Wochen on the road muss auch noch erzählt werden… aber nicht heute nacht…

 

Sweet dreams! 🙂